Aktuell deutet die Überprüfung der vorliegenden Erkenntnisse darauf hin, dass die Tests (intradermal, Prick, Patch oder IgE-serologisch) auf Nahrungsmittelallergene die klinische Diagnose einer Nahrungsmittelallergie bei Tieren nicht genau vorhersagen, abgesehen von einem nicht zu vernachlässigenden negativen Vorhersagewert einiger serologischer IgE-Tests.
Der Begriff "Nahrungsmittelallergie" stellt jedoch nur eine ungenaue ätiologische Diagnose dar, die sich in einer Vielzahl unterschiedlicher klinischer Diagnosen manifestiert. Während einige dieser Diagnosen eindeutig IgE-vermittelt sind (z. B. Urtikaria, Angioödem, Anaphylaxie), besteht bei anderen der Verdacht auf eine zellvermittelte Pathogenese (z. B. bei den eosinophilen oder lympho-plasmazytischen Enteropathien). Bei der lebensmittelbedingten atopischen Dermatitis gibt es Hinweise auf IgE- und/oder Lymphozyten-vermittelte Mechanismen. Aufgrund dieser Vielfalt an Mechanismen ist es sinnlos, die Nützlichkeit eines einzelnen Tests für die Diagnose aller Nahrungsmittelallergien zu betrachten. Das wäre so, als würde man die Nützlichkeit einer bakteriellen Urinkultur für die Diagnose aller bakteriellen Infektionen betrachten, obwohl sie nur für Harnwegsinfektionen gültig wäre!
Im obigen Zusammenhang stellt der PAX® lediglich einen Test zum Nachweis von IgE-Sensibilisierungen gegen Lebensmittelallergene dar. Bei diesen Nahrungsmittelallergien handelt es sich um solche, die sich als unmittelbare Reaktionen nach der Aufnahme von Nahrungsmittelbestandteilen manifestieren würden, d. h. Reaktionen innerhalb von Minuten bis Stunden nach einer oralen Nahrungsmittelprobe. Die Diagnose einer lebensmittelbedingten Urtikaria, atopischen Dermatitis usw. sollte nur vom Arzt nach einer oralen Lebensmittelprobe gestellt werden.
Was Menschen mit Nahrungsmittelallergien betrifft, so sind wir der Meinung, dass eine solche Nahrungsmittelprobe am besten auf die Bestimmung der Nahrungsmittelallergene ausgerichtet ist, gegen die der Patient IgE-sensibilisiert ist.
Mehr als 1.000 Seren von Hunden mit Verdacht auf eine allergische Erkrankung wurden untersucht. Von besonderer Bedeutung ist, dass nur die Hälfte der Hunde auf durchschnittlich nur 2,7 Nahrungsmittelallergene reagierte. Bemerkenswert ist, dass die meisten positiven Reaktionen konkordant waren (z. B. Hunde, die auf mehrere Fischtropomyosine oder Eiextrakte und damit verbundene Bestandteile oder verschiedene Sojabohnenbestandteile usw. reagierten), was auf eine ausgezeichnete interne Konsistenz des PAX® schließen lässt. Weitere Studien sind im Gange, um die Relevanz des PAX® für die Diagnose von unmittelbaren IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien bei Haustieren zu bestätigen.
Wir schlagen den folgenden Algorithmus für die Verwendung des PAX® Food zum Nachweis von IgE-Sensibilisierungen auf Nahrungsmittel vor: