Nahrungsmittelallergien äußern sich bei Tieren wie beim Menschen mit verschiedenen klinischen Symptomen.
Nahrungsmittelallergien können als IgE-vermittelte Krankheiten wie Urtikaria, Angioödem, Anaphylaxie und akute, intermittierende Gastroenteropathien unterschieden werden. Sie können auch zellvermittelt sein, mit Eosinophilen oder Lymphozyten, wie bei chronischen Gastroenteropathien. Und schließlich kann es sich um eine Mischung aus beiden Mechanismen handeln, wie bei der lebensmittelbedingten atopischen Dermatitis. IgE-Serumtests sind nur darauf ausgelegt, IgE-Sensibilisierungen auf Nahrungsmittelallergene aufzudecken. Daher können solche Tests keine zellvermittelten Krankheiten anzeigen.

Deshalb entwickelt Nextmune den ersten kommerziell erhältlichen Lymphozytenproliferationstest für Nahrungsmittelallergene, den LPT. Der LPT soll helfen, Nahrungsmittelsensibilisierungen bei zellvermittelten Nahrungsmittelallergien zu erkennen.

Wie funktioniert ein Lymphozytenproliferationstest für Lebensmittelallergene?

Dieser Test basiert auf der Stimulierung von mononukleären Zellen, die aus frischem EDTA-Blut isoliert wurden, mit Lebensmittelallergenen. Die mononukleären Blutkörperchen werden 5 Tage lang mit jedem Lebensmittelallergen kultiviert. Die Blutlymphozyten vermehren sich, wenn sie durch Lebensmittelallergene aktiviert werden. Die Ergebnisse werden als Stimulationsindex nach der Kultur mit dem Lebensmittelallergen im Vergleich zu nicht stimulierten Zellen ausgedrückt.

Wann und wie zu verwenden?

Wenn bei einem Tier der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie besteht, ist eine gezielte Anamnese entscheidend. Dadurch kann festgestellt werden, welche Art von Test in Abhängigkeit von der kürzlichen Exposition, der Art der klinischen Anzeichen und der Zeit bis zum Aufflackern der Anzeichen nach der Exposition gegenüber den Inhaltsstoffen relevant ist.

Typischerweise kann eine IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie zu Anzeichen wie Urtikaria, Angioödem, Pruritus ohne sichtbare Läsionen, Erythem, Ödem, Konjunktivitis, Anaphylaxie oder/und akuten Gastroenteropathien führen. Diese würden zwischen 15 Minuten und 6 Stunden nach der oralen Aufnahme der verdächtigen Inhaltsstoffe sichtbar werden. In diesen Fällen wird ein PAX-IgE-Lebensmitteltest empfohlen.

Eine zellvermittelte (lymphozytäre) Nahrungsmittelallergie ist durch eine verzögerte Reaktion mit Anzeichen gekennzeichnet, die 6 Stunden oder mehr nach der oralen Aufnahme der verdächtigen Inhaltsstoffe auftreten. Bei diesen Anzeichen handelt es sich typischerweise um atopische Dermatitis, Otitis, Juckreiz mit sichtbaren Läsionen oder/und chronische Gastroenteropathien. In diesen Fällen wird ein LPT-Test empfohlen.

Wenn die Anamnese nicht bekannt ist oder keine schlüssige Anamnese erstellt werden kann oder wenn gemischte Anzeichen vorliegen, wird sowohl ein PAX- als auch ein LPT-Test empfohlen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklung eines Lymphozytenproliferationstests zur Unterstützung der Diagnose von Nahrungsmittelallergien in der Veterinärmedizin einen bedeutenden Durchbruch darstellt. Dieses fortschrittliche Diagnoseinstrument verspricht unsere Fähigkeit zu verbessern, Nahrungsmittelallergien bei Tieren genau zu erkennen und zu behandeln, wobei sowohl IgE-vermittelte als auch zellvermittelte Reaktionen berücksichtigt werden.

Nextmune geht davon aus, dass dieser innovative Test bis zum 2025 einsatzbereit sein wird und damit eine neue Ära in der Diagnostik und Behandlung von Tierallergien einläutet. Bleiben Sie dran für weitere Updates!